08.10.2020: Neue Studie: Wie wichtig ist die psychische Gesundheit in OÖ?

Bei einer Pressekonferenz stellte heute pro mente OÖ gemeinsam mit IMAS International eine aktuelle Studie vor. Sie hinterfragte den Stellenwert der psychischen Gesundheit in Oberösterreich. Am Podium saßen Prim. Dr. Kurosch Yazdi, Vorstandvorsitzender von pro mente OÖ, und DDr. Paul Eiselsberg, Research Director bei IMAS International.

 

Am 10. Oktober ist der Welttag der psychischen Gesundheit. Immer mehr Menschen leiden an psychischen Problemen und psychische Erkrankungen nehmen weltweit zu. Das Thema „Psyche“ hat dadurch in den letzten Jahren laufend an Bedeutung gewonnen.

 

„Psychische Gesundheit ist für eine funktionierende Gesellschaft enorm wichtig“, sagt Prim. Dr. Kurosch Yazdi, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ. „Gerade in Krisenzeiten, so wie jetzt aufgrund der Covid-19-Pandemie, ist die Resilienz, also die eigene psychische Widerstandsfähigkeit, von großer Bedeutung.“

 

 

„Was ist wichtig für eine funktionierende Gesellschaft?

IMAS International führte im Auftrag von pro mente OÖ im Februar bzw. März 2020 persönliche Befragungen unter OberösterreicherInnen ab 16 Jahren durch. Unter den Top 3 Aspekten, die die oberösterreichische Bevölkerung ab 16 Jahren für eine gut funktionierende Gesellschaft mehrheitlich als sehr wichtig erachtet, befinden sich 1) der starke Zusammenhalt in den Familien (74%), 2) leistbare Wohnungen (72%) und 3) die Verbesserung der psychischen Gesundheit und Förderung des seelischen Wohlbefindens (70%)

 

„Nehmen psychische Probleme eher zu oder ab?“

Die absolute Mehrheit der OberösterreicherInnen ab 16 Jahren (59%) hat den Eindruck, dass psychische Probleme und soziale Herausforderungen in der Gesellschaft zunehmen: Ein weiteres Fünftel ist von einer stabilen Entwicklung überzeugt. Nur sechs Prozent glauben diesbezüglich an eine Abnahme“, sagt Paul Eiselsberg.

Mehr als die Hälfte der OberösterreicherInnen ab 16 Jahren erachtet ein Angebot für Menschen mit psychischen Problemen als sehr wichtig, mehr als ein Drittel für einigermaßen wichtig.

 

Interesse für Gesundheit und Soziales

Rund neun von zehn Oberösterreicher stimmen zumindest einigermaßen zu, wenn es darum geht, dass für eine gut funktionierende Gesellschaft die Verbesserung der psychischen Gesundheit denselben Stellenwert haben sollte wie das Wirtschaftswachstum bzw. das Pro-Kopf-Einkommen.

 

Rasche professionelle Hilfe bei psychischen Problemen hilft

„Ich denke, es ist wichtig, dass wir in Oberösterreich auf die eigene psychische Gesundheit achten. Auch wenn wir grundsätzlich im Ländervergleich eine gute psychosoziale Versorgung haben, müssen wir das Angebot weiter ausbauen, um weiterhin eine ausreichende psychosoziale Unterstützung gewährleisten zu können. Rasche professionelle Hilfe bei psychischen Problemen ist essentiell, um längere Krankenstände zu vermeiden, aber auch um das Leid der Betroffenen zu minimieren. Frühzeitige Präventionsmaßnahmen im psychosozialen Bereich können psychische Probleme und Erkrankungen verhindern“, sagt Kurosch Yazdi.

 

 

Alle Details zur Studie können Sie sich in den Unterlagen herunterladen:

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