Im nachfolgenden Artikel möchten wir gerne einen Brief von Tom Zuljevic-Salamon veröffentlichen, der seit 4 Jahren mit Unterstützung von pro mente OÖ in Edinet das Wohnhaus Oase für psychisch kranke Menschen organisiert.

"Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Die meisten von euch wissen ja schon aus den letzten Jahren oder aus der Christkindlaktion, dass ich mich mit einem Teil meiner Arbeit besonders in Moldawien engagiere. Wir sind seit mehr als 10 Jahren in Edinet tätig. Edinet liegt im Nordspitz von Moldawien, direkt im Grenzland zwischen Rumänien und der Ukraine. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind wir mit einem steigenden Kommen und Gehen von Flüchtlingen aus der Ukraine in Edinet konfrontiert. Wir machen Folgendes:

Flüchtlinge, die direkt in Edinet ankommen, werden von uns mit Essen, Getränken, Kleidung, Hygieneartikeln versorgt. Sie können bei uns rasten und ihre weitere Reise planen. Damit die Kinder ein paar unbeschwerte Stunden verbringen, haben wir in den Räumen unseres Sozialzentrums einen provisorischen Kindergarten eingerichtet. Einfach nur zum Spielen und Lachen. Bis jetzt sind ca. 2000 Personen in unserem Zentrum versorgt, beraten und unterstützt worden.

Der zweite Schwerpunkt ist die Versorgung von den Menschen auf der Straße und an der Grenze. Im Rahmen unseres kleinen sozialökonomischen Betriebes der Suppenküche bereiten wir täglich ca. 400 Mahlzeiten und 300 Liter warme Getränke zu und bringen diese verpackt zu den Grenzübergängen und versorgen dort die ankommenden Menschen. Einfach ein warmer Tee oder eine warme Suppe. Eine Winterjacke, eine Decke, neue Schuhe oder ein Kuscheltier zum Drücken. Es sind vorwiegend Frauen und Kinder, die dort ankommen oft nach tagelanger Flucht – auch zu Fuß.

Der dritte Schwerpunkt ist eine Art kleine Notschlafstelle für Personen, die nicht gleich weiter können, weil die Kinder schon so müde oder krank sind. In unserer Wohngemeinschaft haben wir Platz geschaffen und dieser bietet jetzt für 6 bis 8 Personen eine Notunterkunft. Es ist warm, es ist sauber und es ist vor allem sicher. Nach 1 bis 2 Tagen reisen die Personen dann weiter.