bipolare störungen

Bei der bipolaren affektiven Störung, oder kurz bipolaren Störung, leiden die Betroffenen unter Zuständen, bei denen Antrieb und Stimmung stark vom Normalzustand abweichen. Die Episoden können demnach manisch oder depressiv sein, dazwischen gibt es aber auch Phasen ausgeglichener Stimmungslage.


Die Ursachen von bipolaren Störungen sind noch nicht gewiss, man geht von genetischer Veranlagung in Kombination mit äußeren Belastungsfaktoren aus. Die Symptome für eine depressive bzw. manische Phasen sind in den Menüpunkten „Depression“ und „Manie“ beschrieben.


Folgende Formen der bipolaren Störung werden unterschieden:

  • Manisch-depressive Störung (Extreme Schwankung zwischen den zwei Stimmungspolen)
  • Gemischte Episode (Symptome der Manie und Depression wechseln sich sehr schnell ab bzw. können gleichzeitig auftreten)
  • Rapid Cycling (Mindestens 4 manische oder depressive Episoden pro Jahr)
  • Switching (Übergangsloser Wechsel zwischen Manie und Depression)
  • Hypomanie (nur mäßig stark ausgeprägte Manie)
  • Zyklothymie (Starke Stimmungsschwankungen über viele Jahre, eine eindeutige Depression oder Manie ist aber nicht erkennbar)

 

Bei einer bipolaren Störung empfiehlt sich eine medikamentöse Behandlung in Kombination mit Psychotherapie. In den verschiedenen Episoden wird unterschiedliche Medikation verwendet.

 

Bei Manien werden üblicherweise Neuroleptika verabreicht, bei depressiven Episoden, Antidepressiva. Eine besondere Herausforderung stellen Mischformen der bipolaren Störung dar, eine generalisierte Medikamentation ist hier nur schwer möglich.

 

Entspannung, Ruhe und ein verständnisvolles Umfeld sind für die Betroffenen sehr wichtig. Neben Stress und Schlafmangel wirken sich auch Koffein, Alkohol, Tabak und Drogen bei bipolaren affektiven Störungen ungünstig aus.


Bild von David Oberreiter

„Bipolare Störungen sind sowohl für die Betroffenen als auch für das soziale Umfeld ein Wechselbad der Gefühle. Problematisch ist vor allem, dass Menschen in einer manischen Episode selten zu einer Krankheitseinsicht gelangen. Wenn der Leidensdruck dann aber zu groß wird und sich die Betroffenen auf eine Behandlung einlassen, führt diese meist zu positiven Resultaten.“
(Prim. Dr. David Oberreiter, Neuromed Campus, Kepler Universitätsklinikum)