Pressekonferenz "Ersthelfer*innen" für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten heute Soziallandesrat Dr. Christian Dörfel, Mag.a (FH) Andrea Viertelmayr, Teamleitung und Instruktorin für „Erste Hilfe für die Seele“ bei pro mente OÖ, Dr. med. Walter Kroeg, Head of Global Health Care & Wellbeing, Lenzing AG und Katharina Kastner, BSc MSc, Arbeitspsychologin, Lenzing AG über die „Erste Hilfe für die Seele“-Ausbildung von pro mente OÖ, mit der Unternehmen wie die Lenzing AG gezielt die mentale Gesundheit ihrer Beschäftigten stärken. Die Förderung der mentalen Gesundheit von Mitarbeiter*innen und Führungskräften wird bei modernen Betrieben immer mehr zum fixen Bestandteil einer guten Unternehmenskultur.

pro mente OÖ unterstützt und begleitet Betriebe in diesem Bereich – unter anderem im Rahmen der Initiative „Erste Hilfe für die Seele“, bei der Menschen zu Ersthelfer*innen in psychischen Notlagen ausgebildet werden. Die Lenzing AG ist eines jener Unternehmen, das diese Initiative bereits innerbetrieblich umsetzt. Damit fördert das Unternehmen ganz gezielt nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen und trägt darüber hinaus zur Enttabuisierung eines Themas bei, das für Betroffene oft noch immer mit Scham verbunden ist.
Durch die unterschiedlichen Angebote von „Erste Hilfe für die Seele“ am Arbeitsplatz werden nicht nur Krankenstände reduziert und die Produktivität gesteigert, sondern es wird auch die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht.
Psychische Gesundheit als gemeinsames Anliegen: Psychosoziale Beratungsstellen von pro mente und Land Oberösterreich unterstützen in Krisensituationen
Der Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung, da psychische Belastungen eine wesentliche Herausforderung am Arbeitsplatz darstellen können. Die „Erste Hilfe für die Seele“-Workshops von pro mente OÖ greifen mit den Angeboten des Landes Oberösterreich gut ineinander. Diese Schulungen vermitteln essenzielles Wissen im Umgang mit psychischen Krisen und tragen dazu bei, Betroffene präventiv zu unterstützen. Das Sozialressort des Landes Oberösterreich arbeitet eng mit pro mente OÖ im Bereich der psychischen Gesundheit zusammen. Die 15 Psychosozialen Beratungsstellen von pro mente OÖ und Land Oberösterreich bieten niederschwellige Unterstützung, um Menschen in psychischen Belastungssituationen – sei es aufgrund eines Jobverlustes, finanzieller Schwierigkeiten oder anderen Herausforderungen – frühzeitig Hilfe zu bieten.
Mentale Stärke von Jugendlichen fördern
Psychische Gesundheit beginnt im Kindes- und Jugendalter. Das Jugendressort des Landes Oberösterreich setzt früh an, um die mentale Stärke junger Menschen zu fördern. Die Angebote des JugendService OÖ im Bereich der mentalen Gesundheit – wie die „Ich schau auf mich“-Workshops, die „Für dich da“-Plattform, zahlreiche Begleitbroschüren oder die neuentwickelten „GROW – Mentale Gesundheit & Resilienz stärken“-Workshops – tragen dazu bei, die psychische Widerstandsfähigkeit junger Menschen in Oberösterreich zu stärken und sie für die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. „Die Zeit der Jugend bringt viele emotionale Momente mit sich – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Um Herr über die eigene Gefühlslage zu bleiben, muss auch hier der richtige Umgang gelernt sein. Mit dem Jahresschwerpunkt „Für’s Leben lernen“ möchten wir Jugendliche auf ihrem Lebensweg unterstützen und ihnen die notwendigen Handwerkszeuge an die Hand geben, um die Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu meistern”, so Jugend- und Sozial-Landesrat Dr. Christian Dörfel.
Weniger Krankenstände und mehr Attraktivität für Unternehmen
„Psychische Erkrankungen haben in Österreich die zweitlängste durchschnittliche Krankenstandsdauer. Seelische Belastungen sind ebenso weitverbreitet wie körperliche Erkrankungen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die WHO geht davon aus, dass 2030 unter den Top 5 der weltweiten Erkrankungen drei psychische vorkommen werden – Depression, Demenz und Suchterkrankungen. Eine richtige Reaktion auf eine psychische Erkrankung ist demnach genauso wichtig wie das Wissen um eine Herzdruckmassage. Wir verzeichnen eine immer stärkere Nachfrage nach unseren Angeboten im Rahmen von ‚Erste Hilfe für die Seele‘ im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Große Unternehmen und Aushängeschilder der heimischen Wirtschaft wie die Lenzing Gruppe leisten damit einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Stärkung des Wohlbefindens ihrer Beschäftigten als auch zum tabulosen Umgang mit psychischen Problemen im Berufsalltag“, so Mag.a (FH) Andrea Viertelmayr, Teamleiterin und Instruktorin für „Erste Hilfe für die Seele“ bei pro mente OÖ.
Lenzing AG: „Mentale Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur“
In einer Zeit, in der Stress und psychische Belastungen in der Arbeitswelt zunehmen, ist es uns ein besonderes Anliegen, die mentale Gesundheit unserer Belegschaft aktiv zu fördern und zu unterstützen. „Das Programm bietet geeignete Werkzeuge, um Kolleg*innen, die mit psychischen Herausforderungen konfrontiert sind, bestmöglich unterstützen zu können.“ Wir freuen uns, mit pro mente OÖ einen Kooperationspartner zu haben, der gezielt Angebote zur Unterstützung der Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit anbietet. Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative ist „Erste Hilfe für die Seele“. Dieses Programm liefert unseren Mitarbeiter*innen wertvolle Ressourcen und Werkzeuge, um Kolleg*innen, die mit psychischen Herausforderungen konfrontiert sind, bestmöglich unterstützen zu können.
Insgesamt bereits rund 1.500 Ersthelfer*innen für die Seele in Oberösterreich ausgebildet Die Initiative „Erste Hilfe für die Seele“ wurde 2023 mit dem österreichischen Gesundheitskompetenzpreis ausgezeichnet – als Vorzeigebeispiel zum präventiven Umgang mit psychosozialen Herausforderungen. Insgesamt wurden in Österreich bereits rund 6.000 Ersthelfer*innen für die Seele von pro mente Austria ausgebildet – davon 1.500 Ersthelfer*innen in Oberösterreich.