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14. Tag der psychischen Gesundheit

Am 7. Oktober 2025 lud pro mente OÖ zum Tag der psychischen Gesundheit in den Ursulinenhof Linz. Unter dem Motto „Wie Bewegung unsere Psyche stärkt“ stand die positive Wirkung körperlicher Aktivität auf die seelische Gesundheit im Mittelpunkt.

Mit rund 300 Besucher*innen war die Veranstaltung sehr gut besucht und bot vielfältige Impulse, persönliche Einblicke und wissenschaftlich fundierte Informationen.

Bewegung stärkt – Körper und Seele

Eröffnet wurde der Nachmittag von Prim. Priv.-Doz. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ. In seiner Begrüßung betonte er die zentrale Botschaft des Tages:

“Bewegung ist eine der wirkungsvollsten, einfachsten und kostengünstigsten Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit.”

Regelmäßige körperliche Aktivität stärke nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern wirke stimmungsaufhellend, stressreduzierend und könne präventiv gegen Depressionen eingesetzt werden. Gerade in belastenden Lebensphasen sei es oft schwer, Motivation für Bewegung zu finden. Umso wichtiger sei es, durch klare Strukturen Bewegung im Alltag zu verankern:

"Da wir Menschen soziale Wesen sind, fällt körperliche Betätigung mit Gleichgesinnten leichter. Wenn man zusätzlich noch einen genauen zeitlichen Rahmen vorgibt – etwa jeden Dienstag um 17 Uhr eine gemeinsame Wanderung – gelingt es vielen, insbesondere psychisch belasteten Personen, besser, aktiv zu bleiben. Unterstützung durch Sporttrainerinnen kann ebenfalls motivierend wirken. Am schwierigsten ist es, wenn man ganz auf sich allein gestellt ist – das führt oft zu Überforderung."

Bewegung als Grundlage für Lebensqualität und Resilienz

Für bewegende Momente sorgte der Beitrag von Walter Ablinger, Paralympic-Goldmedaillengewinner im Handbike. Nach einem schweren Arbeitsunfall mit Querschnittslähmung fand der bodenständige Innviertler über den Sport neue Perspektiven und Lebensqualität:

“Bewegung hat mir geholfen, in den schwierigsten Momenten meines Lebens wieder aufzustehen – buchstäblich und im übertragenen Sinn.”

Ablinger schilderte eindrucksvoll, wie wichtig Struktur, Zielorientierung und Bewegung im Prozess der Genesung waren. Bewegung sei nicht nur körperliches Training, sondern auch ein wichtiges Ventil zur Stressbewältigung und Quelle mentaler Stärke:

“Nicht jeder muss an den Paralympics teilnehmen – aber jeder kann durch Bewegung neue Kraft schöpfen.”

Besonders betonte Ablinger, wie sehr Bewegung das Selbstwirksamkeitserleben stärkt – also das Gefühl, das eigene Leben aktiv gestalten zu können.

Bewegung verbindet – Persönliche Einblicke in die Freizeit- und Bewegungsangebote von pro mente OÖ

Dass Bewegung weit mehr ist als reine körperliche Betätigung – nämlich verbindet und das seelische Wohlbefinden stärkt – wurde beim Auftritt von Markus Hofer, Regionalleiter bei pro mente OÖ, eindrucksvoll deutlich. Gemeinsam mit drei Teilnehmer*innen betrat er die Bühne und gab dem Publikum sehr persönliche Einblicke in die vielfältigen Bewegungsangebote der Organisation – von Tanzgruppen über Nordic Walking bis hin zum Fußball.

Alle Angebote verfolgen ein gemeinsames Ziel: Gemeinschaft schaffen, Selbstvertrauen stärken und Freude am Leben fördern.

Besonders berührend waren die Geschichten der drei Teilnehmer*innen, die offen erzählten, welchen Stellenwert diese Aktivitäten in ihrem Leben haben. Sie sprachen über psychische Krisen, über Einsamkeit – und darüber, wie wichtig es für sie ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich regelmäßig zu bewegen und angenommen zu werden, so wie sie sind.

“Bewegung ist keine Frage der Leistung. Sie schafft Gemeinschaft, Selbstvertrauen und vor allem Freude”, betonte Hofer.

Als langjähriger Leiter und Trainer des Inklusionsteams SKV pro mente Steyr unterstrich er die Bedeutung von niederschwelligen Freizeit- und Sportangeboten – gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Diese helfen dabei, Isolation zu überwinden, geben Struktur im Alltag und eröffnen neue Perspektiven.

Wissenschaftlich fundiert und alltagstauglich

Univ.-Prof. Dr. Laura M. König, Gesundheitspsychologin an der Universität Wien, lieferte wissenschaftliche Hintergründe zu den positiven Effekten von Bewegung auf die psychische Gesundheit. Bereits moderate Aktivität – wie zügiges Gehen oder Radfahren – könne das Risiko für psychische Erkrankungen deutlich senken.

„Schon ein bisschen Bewegung ist besser als keine – und selbst kleinere Dosen haben positive Auswirkungen auf Körper und Geist.“

Sie motivierte dazu, niedrigschwellig einzusteigen und realistische Ziele zu setzen, die zur eigenen Lebensrealität passen. Auch einfache Maßnahmen wie das Tracking mit Fitnessarmbändern oder Apps könnten hilfreich sein, um Motivation und Zielerreichung sichtbar zu machen.

Darüber hinaus empfahl König sogenannte „Wenn-Dann“-Pläne, um Bewegungsziele besser umzusetzen:

„Wenn ich am Dienstag Feierabend mache, dann gehe ich direkt ins Fitnessstudio.“

Das wiederholte Formulieren und Sichtbarmachen solcher Pläne könne die Wahrscheinlichkeit ihrer Umsetzung deutlich erhöhen.

Humorvoller Abschluss

Für einen heiteren Ausklang sorgte Kabarettist Günther Lainer, der mit seiner humorvollen Jonglage-Einlage nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch die Stimmung des Publikums auflockerte – ein gelungener Abschluss eines informativen und inspirierenden Tages.

pro mente OÖ bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden, Besucher*innen und den Sponsoren Sparkasse Oberösterreich, HYPO OÖ und Oberösterreichische Versicherung für einen Tag voller Erkenntnisse, Motivation und Begegnung.