03.03.2022: Das war die Suchtfachtagung "Sucht hat viele Gesichter"

Am 3. März fand im Linzer Ursulinenhof eine ganz besondere Veranstaltung statt: Die Ambulanz für Spielsucht, ein Angebot von pro mente OÖ, organisierte die Veranstaltung "Sucht hat viele Gesichter - Verhaltenssüchte und ihre Auswirkungen". Viele spannende Vorträge und Informationsstände erwarteten die BesucherInnen. Rasch war die Fachtagung im Vorfeld ausverkauft.

 

200 Personen nahmen an der Suchtfachtagung von pro mente OÖ teil. Die Begrüßung und Moderation der Veranstaltung übernahm Prim. Dr. Kurosch Yazdi, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ und Leiter der Ambulanz für Spielsucht.

 

Der erste Starreferent des Tages war Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer. Er sprach über  "Digitalisierung – Risiken und Nebenwirkungen" und machte deutlich, wie fortgeschritten und oftmals auch schädlich die  übermäßige Nutzung von digitalen Endgeräten ist - und das gerade bei jüngeren Menschen.

 

Nach eine kurzen Kaffeepause referierte Frau Dr. med. Heike Melzer über "Porno- und Sexsucht erkennen, behandeln und vorbeugen". Hier war Thema, wie sich der Zugang zur Sexualität im Laufe der Zeit verändert hat und was eine Porno- und Sexsucht ausmacht.

 

Um kurz nach 12 Uhr wurden die TagungsteilnehmerInnen zu einem köstlichen Buffet - dieses kam vom Gelben Krokodil - geladen.

 

Einen rechtlichen Aspekt bis hin zu forensischen Themen brachte Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Haller ein. Sein Vortragstitel lautete "Sind Spielsüchtige für ihr Handeln verantwortlich? – Beurteilung der Zurechnungs- und Handlungsfähigkeit Spielsüchtiger".

 

Leider fiel der geplante Beitrag von dem E-Sports-Experten, Mag. Alexander Amon, aus gesundheitlichen Gründen aus und es folgte ein Referat von dem Psychotherapeuten Karlheinz Staudinger, MSc, der ein Mitarbeiter der Ambulanz für Spiesucht ist. Unter dem Motto "Die Auflösung der Grenzen zwischen Gaming und Gambling" zeigte er auf, wie die Grenzen zwischen Spiel und Glücksspiel langsam verschwimmen und somit auch mehr Süchtige "produziert" werden. Er untermauerte seine Argumente auch mit vielen Beispielen aus der Praxis.

 

Nach einer finalen Pause, gab Mag.a Dr.in Isabella Fuchs-Leitner, ebenfalls Mitarbeiterin der Ambulanz für Spielsucht, "Einblicke in die Forschungsarbeit rund um Verhaltenssüchte".

 

Den letzen Vortrag der Suchtfachtagung hielt Mag. Peter Eberle, MA, Mitarbeter des Instituts Suchtprävention von pro mente OÖ. In seinem Referat "Prävention von problematischem Medienkonsum durch Lebenskompetenzförderung" sprach er darüber, wie man einer möglichen Verhaltenssuchterkrankung mit vorbeugenden Maßnahmen entgegenwirken kann.

 

Zum Abschluss bedankte sich Kurosch Yazdi bei allen BesucherInnen für ihr Interesse und dem Organisationsteam, bestehend aus der Ambulanz für Spielsucht und der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit von pro mente OÖ. "Das Thema Verhaltenssüchte wird uns in Zukunft vermehrt beschäftigen, da die Anzahl der Süchtigen stark im Steigen ist. Die Corona-Pandemie war da noch einmal das Öl im Feuer. Ich freue mich aber, dass Verhaltenssüchte aus dem Eck der Tabuisierung herauskommt, sich so viele Menschen dafür interessieren und deren Wichtigkeit sehen."

 

Anbei befinden sich einige Impressionen der Suchtfachtagung: