suchtverhalten

Lange Zeit wurde der Begriff „Sucht“ vor allem mit substanzgebundener Sucht (Alkohol, Drogen, Nikotin etc.) gleichgesetzt. Nun wird es allerdings immer üblicher, den Begriff „Sucht“ auch auf nicht-substanzgebundene Süchte auszudehnen.

 

Alkohol

Gerade in Österreich wird die Gefahr des Alkohols oftmals verharmlost. Grundsätzlich gilt er als Genussmittel, das Suchtpotential sollte aber nicht unterschätzt werden. Nicht nur der/die Betroffene leidet an der Alkoholabhängigkeit, sondern auch das gesamte soziale Umfeld. Alkoholsucht

ist behandelbar. Die Bedingung dazu ist eine konsequente, auf Behandlung und Abstinenz zielende Haltung der Umgebung.

 

Vier Fragen zum Erkennen einer Abhängigkeit:

  • Haben Sie sich schon manchmal gedacht, Sie sollten Ihr Trinken reduzieren?
  • Werden Sie wütend oder gereizt, wenn Sie jemand auf Ihr Alkoholtrinken anspricht?
  • Fühlen Sie sich schuldig, wenn Sie daran denken, wie oft Sie mit Alkohol übermäßig umgehen?
  • Ist es Ihnen schon passiert, dass Sie am Morgen nach einem Trinkereignis, Alkoholisches getrunken und sich anschließend besonders gut und aufgeweckt gefühlt haben?

(Sind zwei Fragen mit „Ja“ zu beantworten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Abhängigkeit besteht)

 

Drogen

Die mögliche Gefährdung ist unterschiedlich. Ob es sich „nur“ um Konsum oder bereits um Missbrauch, Gewöhnung oder gar Abhängigkeit handelt, das wird durch Art und Häufigkeit der Verwendung sowie durch die Dosierung der meist illegalen Substanz deutlich.

Dem sozialen Umfeld wird geraten, sich nicht in die Rolle von Überwachenden drängen zu lassen, jedoch die Regeln für das Zusammenleben klar zu definieren. Dabei ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen.

 

Verhaltenssüchte

Ein exzessives Verhalten kann zur Entwicklung einer Abhängigkeit führen, wobei die Grenzen zwischen Vergnügen und Sucht fließend sind.

 

Verhaltensüchte können sein:

  • (Glücks-) Spielsucht
  • Internet-/Computer-/Handysucht
  • Kaufsucht
  • Sexsucht
  • Etc.

Bild von Kurosch Yazdi

„Hinter einer Sucht stehen oftmals komplexe psychische Vorgänge. Süchte belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch Familie, Angehörige und Freunde. Deswegen braucht oft auch das soziale Umfeld Hilfe. Bei Verdacht auf Suchtverhalten sollte man auf jeden Fall nicht wegsehen, sondern die Betroffenen mit dem Verdacht konfrontieren.“
(Prim. Dr. Kurosch Yazdi, pro mente OÖ)