Fast jeder kennt harmlose Zwänge aus dem Alltag.
Zwangsstörungen können, je nach Ausprägung, große Leiden verursachen – bei Betroffenen und Angehörigen. Wird eine Zwangserkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu weitreichenden Konsequenzen kommen: Zuerst wird die Lebensqualität beeinträchtigt, dann folgen Probleme in Partnerschaft, Familie und Beruf.
Zu den häufigsten Zwangsgedanken und Zwangsvorstellungen zählen aggressive Zwangsgedanken (z.B.: die Befürchtung, liebe Menschen verletzen zu können), übermäßige Reinlichkeitsgedanken (Sorgen über Schmutz und ansteckende Keime, atomare Strahlung etc.), religiöse oder moralische Zwangsgedanken (z.B.: die Befürchtung, Gotteslästerungen zu begehen), Zwangsgedanken bezüglich Symmetrie (Bilder dürfen nicht schief hängen etc.) und körperbezogene Zwangsgedanken (Besorgnis über Krankheiten oder Besonderheiten des Aussehens etc.).
Typische Zwangshandlungen sind unter anderem Reinigungs- und Waschzwänge (sehr häufiges Waschen), technische Kontrollzwänge (Kontrollieren von Schlössern, Elektrogeräten etc.), Wiederholungszwänge (z.B.: mehrmaliges Händeabtrocknen etc.), Zählzwänge (z.B.: zwanghaftes Zählen der Fliesen im Bad etc.), Ordnungszwänge (alles muss auf seinem Platz sein etc.) und Sammel- und Aufbewahrungszwänge (alles muss gehortet werden etc.).
Kontrollfragen bei Verdacht auf Zwangsstörungen sind:
„Viele Menschen, die unter Zwangserkrankungen leiden, ziehen sich stark aus dem sozialen Leben zurück. Diese Krankheit kann extrem einschränken, alltägliche Situationen und Handlungen
werden zur Tortur. Die Ursache einer Zwangserkrankung ist nicht eindeutig erklärbar. Es dürfte eine Mixtur sein aus genetischer Veranlagung, Hirnstoffwechselstörung und psychischen Problemen,
wie Stress etc.“
(Univ. Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber, pro mente Tirol)
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