12.11.2022: 56. Linzer Psychiatrischer Samstag

Endlich! Nach drei Jahren Corona-Pause konnte erstmals wieder der Linzer Psychiatrische Samstag in Präsenz abgehalten werden. Zahlreiche InteressentInnen waren gekommen und informierten sich bei spannenden Vorträgen und Informationsständen zu dem Thema: "Haben wir die Coronakrise psychosozial überstanden? Psychiatrische und psychosoziale Aspekte der Pandemie". Erstmals fand der Linzer Psychiatrische Samstag im Lehrgebäude des Med Campus I der Johannes Kepler Universität Linz statt.

Pünktlich um 9 Uhr am 12. November eröffnete der Vorstandsvorsitzende von pro mente OÖ, Prim. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, die Veranstaltung. Grußworte kamen auch von der Landtagsabgeordneten Mag.a Dr.in Elisabeth Manhal in Vertretung für den Landeshauptmann.

 

Den ersten Vortrag hielt Univ.-Prof. Dr. Hans Rittmannsberger zu dem Thema "Auswirkungen der Pandemie auf die Häufigkeit psychiatrischer Erkrankungen". Er erläuterte, in welchen psychiatrischen Krankheitsbildern sich die Corona-Pandemie bemerkbar gemacht hat und mit welchen Langzeitfolgen die Bevölkerung zukünftig zu rechnen hat. Gerade im Bereich Stress, Angst und bei Posttraumatischen Belastungsstörungen war die Pandemie ein "Brandbeschleuniger". Mit Rückgang der Corona-Infektionszahlen nahm auch die Intensität der Erkrankung ab.

 

Danach referierte Mag.a Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir zu dem Thema "Covid-19 und (un-)sichtbare Gewalt im Alter". Sie sprach sowohl über physische aber auch psychische Gewalt und welche immensen Auswirkungen diese auf die Betroffenen hat. Angesprochen wurden dabei auch Tabuthemen wie Gewalt in der Pflege bei älteren Personen. Außerdem wurden die sozialen Auswirkungen der Pandemie auf ältere Menschen beleuchtet. Dies fasste die Referentin so zusammen: "Isolation schützt und schadet gleichzeitig".

 

Nach einer Pause - es gab in schmackhaftes Buffet für alle BesucherInnen - ging es weiter mit einem Vortrag von Univ.-Prof. DDr. Paul Plener, MHBA. Der Titel des Referats lautete "Covid-19 und die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen". Hier erklärte der Vortragende unter anderem, dass und warum Depressions- und Angstsymptome, vor allem aber auch Ess- und Schlafstörungen, bei Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie stark angestiegen sind. Das führte dazu, dass fast jedes zweite Kind seine Lebensqualität als schlecht einschätzt und sich jedes dritte Kind psychosozial belastet fühlt.

 

Der letzte Beitrag des Tages kam von ao. Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen und lautete "Gesundheitspersonal in der Covid-19-Pandemie: Wer hilft den HelferInnen?" Schon vor der Corona-Pandemie war das Gesundheitspersonal oftmals stark gefordert, die Pandemie verwandelte diese Personen in eine vulnerable Gruppe, so auch viele Studierende. Die Referentin sprach von den unterschiedlichen Belastungen und dass Frauen noch mehr von der Folgen der Pandemie betroffen sind. Die Vortragende gab aber auch Tipps, wie man die eigene Resilienz stärken kann.

 

Um 13 Uhr endete der 56. Linzer Psychiatrischer Samstag. Ein großes Dankeschön gebührt Brigitte Mally und Prim. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn für die Organisation.

 

Anbei können Sie sich die Referatsunterlagen herunterladen:


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Auch nächstes Jahr findet wieder ein Linzer Psychiatrischer Samstag statt. Detaillierte Informationen folgen, bitten merken Sie sich aber schon den Termin vor: