26.09.2023: Wo Beziehung und Beschäftigung gelingen:  40 Jahre Arbeitstrainingszentren von pro mente OÖ

v.l.: Hans Jörg Roider, Gerald Zeininger, Maria Brunner, Margot Peters, Reinhard Forster, Roland Palmetshofer
v.l.: Hans Jörg Roider, Gerald Zeininger, Maria Brunner, Margot Peters, Reinhard Forster, Roland Palmetshofer

Gestern wurde in der Wienerstraße 317 in Linz, einem Standort von pro mente OÖ, das Jubiläumsfest zum 40-jährigen Bestehen der Arbeitstrainingszentren OÖ zelebriert. Die stv. Vorstandsvorsitzende Primaria Dr. Margot Peters, Geschäftsführer Mag. Gerald Zeininger, Geschäftsfeldleiter Mag. (FH) Roland Palmetshofer und Bereichsleiter Mag. Dr. Reinhard Forster feierten mit rund hundert Finanzierungs- und NetzwerkpartnerInnen, MitarbeiterInnen und TeilnehmerInnen das runde Jubiläum. Auch Ehrenpräsident Prof. Dr. Werner Schöny und der ehemalige Geschäftsführer von pro mente OÖ, Mag. Christian Rachbauer, die als Gründungsväter der Arbeitstrainingszentren OÖ (ATZ) fungierten, waren zum Fest gekommen und ließen manche Erinnerung aufleben.

 

In ihren Begrüßungsworten betonte Primaria Margot Peters ihre langjährige Verbundenheit mit den Arbeitstrainingszentren OÖ, mit Hilfe derer ein wesentlicher Beitrag zu Inklusion und Integration von Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen geschaffen wurde. Denn Arbeit diene nicht nur primär der Bestreitung des Lebensunterhalts, sondern auch und vor allem dem Knüpfen und Pflegen von sozialen Kontakten, dem Austausch und der Interaktion.

 

Von Seiten des Finanzierungsträgers, dem Arbeitsmarktservice OÖ (AMS), bedankte sich Maria Brunner, Abteilungsleiterin Fördermanagement, für die große Flexibilität und den gelungenen Austausch mit den AnsprechpartnerInnen der Arbeitstrainingszentren OÖ und sprach in Zeiten schwieriger finanzieller Voraussetzungen auch davon, dass das Erfolgsmodell ATZ OÖ weiterhin bestehen bleibe. Denn von derzeit rund 40.000 arbeitslosen bzw. in Schulung befindlichen Menschen in Oberösterreich hätten ein Drittel gesundheitliche Probleme. Ein Großteil davon ist wiederum von psychischen Erkrankungen betroffen. Die Arbeitstrainingszentren OÖ seien daher ein wesentliches Angebot der beruflichen Rehabilitation.

 

Hans Jörg Roider, Abteilungsleiter der Medizinischen Administration der Pensionsversicherungsanstalt OÖ, lobte die ausgesprochen positive Entwicklung der letzten vier Jahrzehnte und bekräftigte, dass die Arbeitstrainingszentren einen wichtigen Bestandteil im Leistungsspektrum der Pensionsversicherung darstellen. Denn der Hauptgrund bei der Stellung von Pensionsanträgen seien psychische Erkrankungen. Daher bräuchte es viele kompetente MitspielerInnen wie die ATZs OÖ. Roider bedankte sich bei allen Mitwirkenden für das Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und außerordentliche Engagement. Die MitarbeiterInnen der ATZs OÖ seien Profis und gäben Menschen wieder Hoffnung und neue berufliche Perspektiven. Sie unterstützen die TeilnehmerInnen dabei, wieder an der Gesellschaft teilzuhaben und ins Arbeitsleben zurückzufinden.

 

Nach der Präsentation des Image-Videos von ATZ OÖ und in.takt OÖ leitete Moderator Erwin Kargl zum Talk mit Bereichsleiter Reinhard Forster, Cornelia Verdianz BA, Sozialarbeiterin im ATZ Vöcklabruck, DI Klaus Palmetshofer-Gassner, Fachlicher Trainingsanleiter im ATZ Vöcklabruck und Roland Micheler, Trainingsmitarbeiter im ATZ Vöcklabruck, über.

 

Gemeinsam erörterte man anhand unterschiedlicher Fragestellungen und im Word-Rap die Bedeutung der Arbeitstrainingszentren aus Sicht der Talkgäste und des Publikums. Die Schlagworte zum Sinn und Nutzen des Arbeitstrainings lauteten unter anderem:  Hilfe, Stabilität, Neubeginn, wieder unter Menschen kommen, als Mensch gesehen werden, Unterstützung bei der Orientierung finden, die Lebensqualität erhöhen, eine Erfolgsgeschichte schreiben. Die ATZs sind Orte, wo Beziehung und Beschäftigung gelingen. 

 

Den Schlusspunkt des offiziellen Veranstaltungsprogramms bildete die Keynote von Dr. Christoph Zulehner. Der gefragte Speaker, Autor und Unternehmensberater begeisterte mit einem spannenden Vortrag zum Thema „Warum wir einander brauchen“. Gekonnt schuf er dabei einen Spannungsbogen von den enormen gesellschaftlichen Herausforderungen des digitalen Zeitalters bis zur Schlüsselfrage, wie es uns dank Vernetzung und Ko-Kompetenz gelingen kann, in unserer Wissensgesellschaft bestmöglich zu leben.

 

Bereichsleiter Reinhard Forster bedankte sich sehr herzlich bei allen Mitwirkenden für die Erfolgsgeschichte „40 Jahre ATZ OÖ“ und lud im Anschluss zum Buffett mit einer Fülle an Köstlichkeiten, die vom ATZ „Übern Tellerrand“ zubereitet wurden. Damit setzte er den Auftakt für den ebenso wichtigen informellen Part, den persönlichen Austausch der NetzwerkpartnerInnen und KollegInnen.

 

Fact Box:

In 16 Betrieben, verteilt in ganz Oberösterreich, bieten die Arbeitstrainingszentren OÖ Unterstützung für rund 250 Menschen, die psychisch belastet sind. Dort können sie wieder psychosoziale Stabilität erlangen, ihre beruflichen Kompetenzen ausbauen und neue Talente entdecken. Das Ziel der Trainingsteilnahme ist der Wiedereinstieg in das Berufsleben.

 

Die Arbeitstrainingszentren OÖ sind ein Angebot von pro mente OÖ in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice OÖ und der Pensionsversicherungsanstalt. Weitere Informationen zum Arbeitstraining finden Sie hier: Arbeitstrainingszentrum OÖ