11.11.2023: 57. Linzer Psychiatrischer Samstag

Der Linzer Psychiatrische Samstag fand dieses Jahr bereits zum 57. Mal statt und beleuchtete unter dem Titel „Grenzen psychischer Erkrankungen“ den mitunter schmalen Grat zwischen psychischer Gesundheit und Erkrankung. Am Vormittag des 11. November 2023 strömten zahlreiche BesucherInnen in die Johannes Kepler Universität Linz, um im ausverkauften Hörsaal 1 an den Vorträgen von und Diskussionen mit renommierten ExpertInnen teilzunehmen.

Der Vorstandsvorsitzende von pro mente OÖ und Veranstalter, Prim. Priv.-Doz. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, eröffnete die Veranstaltung um 9 Uhr. In Vertretung von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander richtete Landtagsabgeordnete Mag.a Dr. Elisabeth Manhal Begrüßungsworte an die ca. 450 TeilnehmerInnen der Veranstaltung.

 

Prof. Dr. Katinka Schweizer, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Medical School Hamburg, hielt den ersten Vortrag. Unter dem Titel „Geschlechtsidentität – in Psychotherapie und Gesellschaft“ warf sie die Frage auf, ob die Geschlechtsidentität einer Person gestört sein kann und hob die Bedeutung für die Förderung von Anerkennungs- und Erkundungsprozessen für die Identitätsentwicklung hervor.

 

Danach referierte Prim. Dr. Christian Korbel, Ärztlicher Direkter des Landesklinikum Mauer, zum Thema „Wie viel ist zu viel? Vom Genuss zur Suchterkrankung“ und brachte dem Publikum diesen Themenbereich in einem sehr anschaulichen und auch unterhaltsamen Vortrag näher. Unter anderem betrachtete er in seiner Präsentation den Alkoholkonsum in Österreich, verglich unterschiedliche Suchterkrankungen und Suchtmittel miteinander und brachte aktuelle Studien ein.

 

Nach einer Pause, bei der sich die TagungsteilnehmerInnen beim Buffet stärken und bei zahlreichen Infoständen informieren konnten, ging es mit dem Vortrag „Im Spannungsfeld zwischen Lebensfreude und Todessehnsucht“ von der Psychotherapeutin und Präsidentin von pro mente OÖ, Monika Czamler, weiter. Sie klärte die Frage, ob Suizidalität zwangsläufig mit einer psychischen Erkrankung einhergeht und analysierte die Entwicklung von Suiziden in den letzten Jahren.

 

Den Abschluss machte Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haller mit seinem Vortrag „mad or bad – Ist Aggressivität eine psychische Störung?“. Der Psychiater und Sachbuchautor stellte verschiedene Formen aggressiven Verhaltens dar und gab Einblicke in Ursachen, Hintergründe und Auslöser dafür. Auch sein Referat schloss mit einer spannenden Publikumsdiskussion ab.

 

Um 13 Uhr verabschiedete Prim. Priv.-Doz. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn die TeilnehmerInnen und wies auf den 58. Linzer Psychiatrischen Samstag hin, der am 9. November 2024 wieder an der Johannes Kepler Universität in Urfahr stattfinden wird.

 

Anbei können Sie sich die Referatsunterlagen herunterladen:

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PPP Monika Czamler
Im Spannungsfeld zwischen Lebensfreude und Todessehnsucht
MonikaCzamler_PsychSa2023_Spannungsfeld-
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PPP Katinka Schweizer
Geschlechtsidentitäten - in Psychotherapie und Gesellschaft
KatinkaSchweizer_PsychSa2023_Geschlechts
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PPP Christian Korbel
Wie viel ist zu viel? Vom Genuss zur
Suchterkrankung
ChristianKorbel_PsychSa_Wieviel ist zu v
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